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Seit November 2008 war das von der Volkswagen-Stiftung im Rahmen des Programms „Schlüsselthemen der Geisteswissenschaften“ geförderte Projekt „Tod und toter Körper“ aktiv. Im Rahmen des dreijährigen Forschungsvorhabens wurde die Veränderung des Umgangs mit dem Tod in der gegenwärtigen Gesellschaft im Allgemeinen und am Beispiel der klinischen Sektion untersucht. Das interdisziplinäre Projekt wurde aus der Perspektive der Philosophie, Soziologie, Medizinethik und –geschichte sowie der Rechtswissenschaft bearbeitet. Ausgangspunkt des Projekts war die Überlegung, dass sich der gesellschaftliche Umgang mit dem Tod und seine Bedeutung in der modernen Kultur grundlegend ändert. Neben neuen Trauerformen und der Ausbildung einer sehr breiten, populären Ratgeberliteratur ist auch ein dramatischer Wandel der Bestattungsformen (Einäscherung, Urnen, Musealisierung der Friedhöfe etc.) zu beobachten. Rückt der Tod gegenwärtig ins Zentrum der Aufmerksamkeit?
Am Lehrstuhl Prof. Tag wurde das "Teilprojekt IV: Rechtswissenschaft (RW)" des von der Volkswagenstiftung unterstützten Forschungsprojektes "Tod und toter Körper" durchgeführt.
Eine Säule des Teilprojektes bestand darin, die rechtlichen Vorgaben zur klinischen Sektion national wie international zu untersuchen. Hierbei lag der Schwerpunkt namentlich auf der deutschen, schweizerischen, österreichischen und französischen Rechtslage. Bei der Betrachtung der deutschen und der schweizerischen Rechtslage wurde offenkundig, dass die vorhandenen Regelungen bezüglich der klinischen Sektion heterogen und fragmentarisch sind. Eine weitere Säule bildete die Frage, wie sich rückläufige Sektionszahlen erklären lassen und welche rechtlichen Instrumente zur Verfügung stehen oder gestellt werden könnten, dies zu ändern.
Als Beispiel, wie der gesellschaftliche Umgang mit dem toten Körper und seine kulturelle Bedeutung untersucht werden können, dient denn auch die klinische Sektion. Einen vertieften interdisziplinären und internationalen Einblick in das Themenfeld „Tod und toter Körper“ bot hierzu eine Tagung am 13. und 14. Januar 2010 in Zürich. Einen Bericht zur Tagung finden Sie hier.
Am 13. September 2011 fand an der Universität Zürich ein interdisziplinäres Symposium zum Thema "Tod im Gefängnis" statt.